Projekt: Meisen gegen Eichenprozessionsspinner

Informationsblatt für Anwohner von
Kinderspielplätzen und Schulen im Stadtgebiet:

Informationsblatt für Schüler der Klassen 3 - 6:

Informationen für einen Vortrag an den Schulen:

Flugblatt Kinder EPS _Vortrag.pdf
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Die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz hat im Oktober/November eine Aktion  "Meisen gegen Eichenprozessionsspinner" durchgeführt.
Dazu wurde  Anfang Juni 2020 bei der Ems-Zeitung und beim Generalanzeiger die folgende Presseerklärung eingereicht:

Eichenprozessionsspinner-Raupen     Foto: Helge May  (NABU Nordrhein-Westfalen)

„Meisen als Helfer gegen den Eichenprozessionsspinner!“
Arbeitsgemeinschaft Naturschutz
plant Aktion für den Herbst


Die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz im nördlichen Emsland/südlichen Ostfriesland von NABU, BSH und BUND will dem Eichenprozessionsspinner auf dem Gebiet der Stadt Papenburg mithilfe von Blau- und Kohlmeisen zu Leibe rücken. Die Meisen sollen als natürliche Feinde helfen, mit der stetig weiter vordringenden Raupenplage fertig zu werden.

Nach dem Vorbild niederländischer Städte und Gemeinden sowie anderer emsländischer Vereine setzen die Naturschützer auf eine natürliche Beseitigung der Schädlinge. Diese verursachen nicht nur teilweise schwere Schäden an Bäumen, sondern tragen vor allem durch ihre giftigen Härchen und die in den letzten Jahren immer größer werdenden Populationen auch im nördlichen Emsland zu einer erheblichen Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung bei. Die Haare im späten Larvenstadium der Raupe  lösen dabei oftmals starke allergische Reaktionen aus, die unter Umständen sogar lebensgefährliche Ausmaße annehmen können.

Wie bereits vor einigen Jahren erforscht wurde, fressen Blau- und Kohlmeisen die jungen Eichenprozessionsspinner-Raupen, die im frühen Entwicklungsstadium noch keine so giftigen Haare aufweisen. Im Jahr 2017 wurde in den Niederlanden von der Universität Wageningen jedoch zum ersten Mal festgestellt, dass Kohlmeisen nicht nur die jungen Raupen fressen, sondern auch die bereits älteren Raupen mit Brandhaaren. Die Kohlmeisen haben also scheinbar eine Möglichkeit gefunden, wie sie die Brandhaare vor dem Fressen entfernen können. Für die Naturschützer ein guter Grund, Kohlmeisen zu unterstützen und sie bei der natürlichen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners aktiv mit einzubeziehen.
 
Im Herbst wollen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz daher im gesamten Stadtgebiet, vor allem an besonders exponierten Stellen wie z.B. Kindergärten, Spielplätzen und Schulen an dort vorhandenen Eichenbäumen Nistkästen für Meisen anbringen.
In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung will man ermitteln, wo sich besondere Gefahrenstellen befinden, um dann gezielt vorgehen zu können.
Auch aus der Bevölkerung werden Hinweise erbeten, wo im Laufe des Sommers der Eichenprozessionsspinner auftaucht, damit Standorte für das Aufhängen von Meisenkästen gezielt ausgewählt werden können.

Mit dem Aufhängen der Kästen allein ist es aber nicht getan. Nach dem Anbieten eines Brutplatzes ist es darüber hinaus wichtig, dass die Vögel in der Nähe auch Wasser vorfinden können. Falls natürliche Wasserstellen fehlen, kann dies über das Aufstellen einer oder mehrerer Vogeltränken gewährleistet werden. Hier können Anwohner im näheren Umfeld der aufgehängten Kästen dann gerne ihre Mithilfe anbieten.
Ebenso sollten zusätzlich möglichst viele  für Insekten nützliche Pflanzen im Umfeld vorhanden sein, damit die Vögel ein zusätzliches Nahrungsangebot bekommen. Denn bei der Aufzucht der Jungen sind die Elterntiere unermüdlich unterwegs, um Nahrung für die Jungtiere heranzuschaffen. Es werden leicht bis zu 10 000 Insekten benötigt.

Der sicherlich größte Vorteil dieser natürlichen Methode bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist es nach Ansicht der Naturschützer, dass auf den Einsatz von Bioziden verzichtet werden kann. Biozide gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners würden eine große Zahl anderer  Insekten töten und  in der Folge wären  auch Vögel und Fledermäuse betroffen.
Ein weiterer Vorteil könnte eine erhebliche Kosteneinsparung für die Stadt Papenburg sein, da das aufwändige und teure Absaugen der Raupennester weitestgehend entfallen würde.

Wer die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz bei der Aktion „Meisen als Helfer gegen den Eichenprozessionsspinner“ in irgendeiner Form unterstützen möchte oder Informationen zu vorhandenen Nestern des Eichenprozessionsspinners hat , sollte sich unter der Telefonnummer 04961/71852 oder unter der E-Mailadresse info@nabu-emsland-nord.de melden.
Weitere Informationen zur Aktion finden sich darüber hinaus auf der Homepage der AG Naturschutz unter www.nabu-emsland-nord.de. Wir informieren dort auch über unser aktuelles Mauerseglerprojekt bei der Michaelschule und den Lukasheim-Werkstätten.

In der Ems-Zeitung erschien am 16.Juni 2020 unter der Überschrift "Immer mehr Eichenprozessionsspinner" ein Bericht, der auch Auszüge aus der obigen Presseerklärung der AG Naturschutz beinhaltet:
 

Hier der Original-Pressebericht zum Nachlesen:

Weitere wissenswerte Informationen
zum Eichenprozessionsspinner (EPS):

 

Bericht des NDR über eine Aktion
des Bezirksfischereiverbands Emsland
mit Filmbericht "Nistkästen gegen Eichen-prozessionsspinner"
(Hallo Niedersachen, 25.01.2020):

Eichenprozessionsspinner: Strategien zur Bekämpfung
 

Bericht aus dem Jahr 2019
vom NABU Kreisverband Borken in Nordrhein-Westfalen
zu einem Projekt in den Niederlanden :


 

Wichtige Informationen zum Eichenprozessionsspinner

 

Artikel im Pflanzenmagazin Gartenpraxis:

Meisen als Nützlinge

 

Einträge in "Wikipedia - die freie Enzyklopädie":

Eichen-Prozessionsspinner

Raupendermatitis


 

Position und Forderungen des NABU zum Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner (2013):

 

NABU Hintergrund: Der Eichenprozessionsspinner
 

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