Leher Wiesen

Leher Wiesen - 

Wiesenvogelschutzgebiet

 

Ansprechpartner:

Karl-Heinz Augustin

Telefon 0 49 61 / 7 18 52

Ein Bericht aus dem Jahr 2000 zur Verlegung der B 401

Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in den Leher Wiesen

Strahlende Gesichter gibt es im November 1987 im Rathaus der Gemeinde Dörpen. Die Verlegung der L 50 (B 401) soll doch noch erfolgen,obwohl sie aus finanziellen Gründen zunächst auf Eis gelegt werden sollte.Diese Entscheidung bedeutete für die Naturschutzverbände, insbesondere für die Naturschutzgruppe Unterems in der BSH, höchste Alarmstufe, denn die Trasse sollte mitten durch das bestehende Wiesenvogelbrutgebiet des nördlichen Emslands und des südlichen Ostfrieslands geführt werden. Alle seltenen Arten wie Brachvogel, Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel, Bekassine, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen u. a., die seit Jahren auf den Roten Listen stehen, kommen hier vor. Die Straßenführung war auch noch mitten durch die Kernbereiche geplant. In vielen Eingaben an zuständige Behörden, Politiker und Verbände machten die Naturschützer auf die Bedeutung der Leher Wiesen aufmerksam. 45 Brutvogelarten, von denen 10 bundes- und 9 niedersachsenweit als gefährdet oder sogar stark gefährdet genannt werden sowie 155 Pflanzenfamilien, die als botanisch sehr wertvoll einzustufen sind, dient das Gebiet als Lebensraum.Durch viele Zeitungsartikel, einem Sternmarsch ins Gebiet sowie dem 1. Emsländischen Naturschutzwochenende in Ahmsen wurde die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht. Dadurch konnte die geplante schnelle Fertigstellung der Straße zunächst verhindert werden. Es mussten Kompromisslösungen gefunden werden.Diese zeichneten sich durch die Verlegung der Trasse aus den Kernbereichen der Wiesenvögel in Richtung Norden durch intensive Ackerflächen ab. Der Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Oldenburg vom 2.2.1994 weist aus, dass durch geeignete Maßnahmen wie Extensivierung der Grünlandbereiche sowie Vernässungsmaßnahmen die angestrebte Brutdichte der Zeigerarten (u. a. Kiebitz) von damals 1,8 Paaren/10 ha auf 4,1 Paare/10 ha gesteigert werden sollen. Nach 5 bzw. 10 Jahren sind Erfolgskontrollen vorzunehmen.Seit 1996 bewirtschaften 4 Landwirte ein ca. 120 ha großes extensives Grünlandgebiet unter Bewirtschaftungseinschränkungen und erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich. Ein Gremium bestehend aus Vertretern des Landkreises Emsland, des Emsländischen Landvolkes in Aschendorf, der Landwirtschaftskammer in Aschendorf, des Bundesforstamtes Sprakelerheide sowie der BSH begleitet die Arbeit der Landwirte. Hier hat sich ein sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen Landwirten und Naturschützern entwickelt. Zur Optimierung des Gebietes trug auch die Errichtung von 6 Blänken bei, die 1997 von der Firma Bunte ausgehoben wurden und für viele Tier- und Pflanzenarten ein zusätzlicher, neuer Lebensraum bedeutet. Günter Voskuhl und Karl-Heinz Augustin von der BSH führen regelmäßig im Jahr Bestandsaufnahmen über die Entwicklung des Wiesenvogelbestandes durch. In diesem Jahr (2000) soll eine genaue Erfolgskontrolle, u. a. auch des tatsächlichen Bruterfolges, durch ein professionelles Institut durchgeführt werden.

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